Die Griesbadgalerie ist ein Projektraum für junge zeitgenössische Kunst. Im Gewölbe aus dem 16. Jahrhundert werden künstlerische Positionen gezeigt, die sich an der Grenze zu anderen Feldern wie Architektur, Design oder Wissenschaft bewegen. Ein besonderes Anliegen ist dabei der Anschluss gesellschaftliche und politische Diskurse. Oft werden dazu die Räume der Galerie verlassen, um Menschen jenseits des gewohnten Kunstpublikums zu erreichen. Der öffentliche Raum wird über Installationen und performative Arbeiten als Ort und Handlungsfeld künstlerischer Praxis genutzt. Die Griesbadgalerie ist ein Ort in Ulm mit Anschluss an den internationalen Diskurs in der zeitgenössischen Kunst. Vertreten ist ein breites Spektrum von aufsteigenden bis zu etablierten Künstler*innen. Engagierte lokale Akteur*innen sind ebenso unter den Ausstellenden wie Protagonisten der internationalen Kunstwelt. Gerne werden solche Unterscheidungen und Kategorien überwunden zugunsten von Austausch, Neugier und Begeisterung für die Möglichkeiten der Kunst und deren Wirkung im gesellschaftlichen Zusammenhang.

 

Geschichte der Galerie

Die Griesbadgalerie befindet sich in einem historischen Gebäude, dem einstigen „Seelhaus“ im Ulmer Altstadtviertel Auf dem Kreuz. Die Geschichte der Galerie begann als Lagerraum, den der Gründer Reiner Bühring kurz nach der Anmietung mit einer ersten Ausstellung bespielte. Sehr bald wurde aus dem Raum die „Galerie im Griesbad“, die Bühring dann knapp 30 Jahre lang leitete. Er gründete ebenfalls den „Förderverein für Junge Künstler e.V.“ der bis heute den organisatorischen Überbau der Galerie darstellt. Inhaltlich lag der Schwerpunkt zu Beginn auf Malerei und Skulptur, bevorzugt mit reduzierten und minimalistischen Arbeiten.

2009, nach Bührings Rücktritt, übernahm der Ulmer Konzeptkünstler, Fotograf und Raumgestalter Dietmar H. Herzog die Galerie. Dessen Ausstellungskonzept widmete sich vor allem kunstschaffenden Mitgliedern. Die Mitgliederstruktur konnte dadurch erneuert werden, und die Galerie wurde zum Ort des Kunst-Schaffens. In Atelierphasen produzierten Künstler*innen neue Werke, die dann in den Räumen präsentiert wurden.

2013 vollzog sich ein fast vollständiger Wechsel des der Vereinsführung und Galerieleitung. Neuer Leiter wurde der Bildhauer Frank Rändchen zusammen mit dem Künstler und Schriftsteller Florian Arnold und einem Team bestehend aus Martin Leibinger, Tanja Andabak und Benita Vinzelberg. Mit diesem Wechsel wurde der Name geändert von „Galerie im Griesbad“ zu „Griesbadgalerie“. Das Konzept wurde neu ausgerichtet als Produzentengalerie mit Schwerpunkt auf zeitgenössischen Ansätzen der Bildhauerei.

2014 bekam der Künstler, Kurator und Gestalter Martin Leibinger zusammen mit der Modedesignerin Petra Schmitt die Leitung der Galerie anvertraut. In einem Team unterstützten Tommi Brem und Florian Arnold als Co-Kuratoren und Cora Stegmann in der Organisation. Neuer Fokus wurde interdisziplinäre und kontextbezogene Kunst. In dieser Zeit wurde die Galerie zu einer städtisch geförderten Einrichtung. Die Finanzierung ermöglichte größere Projekte mit stärkerer internationaler Ausrichtung und erweiterte den Aktionsradius auf mehrere Ausstellungsorte.

Seit 2019, nachdem Martin Leibinger die Galerie verließ, wurde Petra Schmitt zur Leiterin.